Regatta European Master Bled 16.06. – 19.06.2022
Wie es bei solchen Events mit sich trägt, bedingt eine internationale Regatta umfassende organisatorische Vorbereitungen, welche länger im Voraus in Angriff genommen werden müssen. Deshalb sei schon hier ein ganz großer Dank an Dennis gerichtet, für die großartige Arbeit.
Leider erkrankten zwei Mitgliedern an Covid und für diese musste man relativ kurzfristig Ersatz gesucht werden. Hierbei herzlichen Dank an Jürg B. für den schnellen Entschluss mitzumachen.
Spannend wurde es, als es am Mittwochmorgen 15.06.22 in der Presse hieß, dass sämtliche Flüge aufgeschoben sind, den Skyguide hätte ein IT-Problem. Dieses wurde kurz nach 09.00h gelöst und unser Flieger startete am Nachmittag mit ca. 30 Minuten Verspätung. Alles verlief bestens, inklusiver halbstündiger Transport vom Flughafen in Ljubljana nach Bled. Im Hotel Astoria um 20.00h angekommen, wurden wir bequem untergebracht. Kurz darauf, erholten wir uns von der Reise in einer Pizzeria von einem niedlichen Gärtchen umringt und imposantem Baumbestand, beim leckeren Nachtessen.
Der Donnerstag 16.06.2022 startet mit üppigem Frühstück und danach geht es zu Fuß dem schmucken See entlang in 15 Minuten zum Olympischen Ruderzentrum zur Registrierung. Fast alle 30 Minuten gibt es einen Shuttle-Service. Jedenfalls entdecken wir die nähere Umgebung und staunen über den malerischen Kurort Bled mit seinen exquisiten Rosenbeeten und dem Musikpavillon im Central Park. Vom großartig imposanten und dichten Baumbestand sind wir äußerst beeindruckt. Es muss ein richtig toller Kraftort sein hier, dass alles so üppig wächst. Auf der anderen Seite des Sees erblicken wir Tito’s alte Sommerresidenz, das heute als Hotel dient. Auf alle Fälle läuft die Registrierung nach unserer vollen Zufriedenheit und nach der Begutachtung unseres 2-jährigen Filippi Doppelzweier, den Christian und Olivier für das Rennen mieten werden, verlassen wir das schöne Gelände und setzen den Fussmarsch zum Hotel an, wo wir danach beim Art Kaffee zum kleinen Omeletten Lunch, uns um 12.30 treffen. Schließlich brauchen wir ein wenig Protein für unser Rennen, das um 16.10h starten wird. Um 15.15 erblicken wir einen dunkelgrauen Himmel und der Wind bläst recht stark. Es heisst, das Rennen wird um dreissig Minuten verschoben. Somit nehmen wir uns zwanzig Minuten mehr Zeit und gehen später hinaus mit dem Boot als vorgesehen. Um 15.50h wassern wir unseren Filippi-Doppel-Zweier mit Carbon Ausleger und rudern uns ein wenig bis zur Mitte des Sees ein und schon liess uns einen Schiedsrichter in einem Boot wissen, dass wir sofort an den Start rudern müssen. Enttäuscht sind wir, den wir konnten mit dem neuen Boot nicht mal einen Start ausprobieren, der heikelste Part des Rennens. Jedenfalls reihen wir uns ein und im Schiedsrichterturm kommt eine Ansage auf Slowenisch, danach folgt ein runterzählen von 10 auf 0 auch auf Slowenisch und ich schaue meine Ruder an und denke, dass es gleich losgehen wird und in dem Moment, gibt die Schiedsrichterin: „Attention Go“. Unglaublich für das, dass wir mit dem Start überrascht waren, gab es keinen Krebs oder irgendwie eine Fehlmanipulation. Nach etwa zwanzig Schlägen, durch den extremen Eifer und einer leichten Verkrampfung, blieben wir nur ganz kurz mit dem Backbord Ruder hängen, aber es führte Gott sei Dank nur zu einem Mini-Zeit-Verlust von etwa gefühlte drei Sekunden. Über die Müdigkeit in den letzten 150 Metern schlängelten wir leicht und mussten korrigieren. Am Ziel angekommen, als letzte, erfuhren wir, dass wir mit 4.03 Minuten, eine Sekunde schneller als in Lugano waren. Immerhin, das war unsere Minigenugtuung für diesen unüblichen Start und den kleinen Wellen. (5. Rang: 3.43/ 4. Rang: 3.40/ 3. Rang: 3.35/ 2. Rang: 3.31/ 1. Rang: 3.26.) Das zweijährige Filippi-Boot, war echt cool mit Carbon Ausleger und schön leicht. Jedes Rennen wird noch mit einer Bierrunde im Anschluss begossen und später nach erholsamer Dusche begaben wir uns in das Zentrum und vor dem intensiven Regen fanden wir einen Tisch zum Nachtessen im gemütlichen Art Café auf der gedeckten Terrasse. Der Tagesabschluss passte perfekt und zu spät zur Nachtruhe war ein No Go, da am nächsten Tag schon früh trainiert werden musste.
Der Freitag 17.06.2022 begann mit einem intensiven ein stündiges Training für den MW8+ (Mix-Master) von 07:30 – 08:30h und danach von 08:30h bis 09:30 für den MM8+. Ganz toll war es, dass wir einen Ersatz für unseren Schlagmann im M8+ finden konnten, nämlich einen Holländer, Johann Bielderman, der Skiff Rennen fuhr. Nach einigen Starts und einem 500m Test mit einigen 250m Läufen, verlief das Training mit Dominique als Steuerdame zu unserer vollen Zufriedenheit.
Das wohlverdiente Frühstück wurde um 10.00h vis a vis des Cafes des Arts auf einer malerischen Terasse unter beeindruckend grossen Bäumen mit ein wenig Seesicht genossen.
Einige von uns, ruhen sich in der Badi und andere auf dem Zimmer aus. Es ist ziemlich heiss, zum Teil über 30°. Um 14.30h treffen wir uns beim Filippi Bootstand und bereiten unseren Achter und die Ruder vor. Zu unserem Pech, enthält der Filippi Achter keine Lautsprecher und somit nützt unsere Coxbox nichts. Die vorhergehenden aus Lettland haben etwas selbst Eingebautes, dass wir gerne übernehmen. Leider funktioniert die Kabelverbindung nicht und Dominique muss schreien, um gehört zu werden. Um 16:00h starten wir mit dem Einreihen und um 16.20h, wurde das Attention Go ausgerufen. Der Start gelingt uns gut. Der übliche kleine Seitenwind vom Vortrag trägt uns ein wenig. Die italienische Renngemeinschaft auf Bahn 1 startet unheimlich schnell und sind im Nu weg. Leider hören wir Dominique nicht mehr, da andere Cox Stimmen durch ihre Lautsprecher alles übertönen. Auf den letzten 200 Metern, haben wir, ein dichtes Kopf an Kopf-Rennen, mit der Deutsch gemischten Mannschaft. Die letztgenannte wurde fünfte mit 3.22 Minuten. Jedenfalls, haben wir unsere Bestzeit mit 3.24 Minuten für 1000m. Die italienische Renngemeinschaft hat einen ehemaligen Olympiateilnehmer im Boot und brachte es auf 3.06 Minuten. Rang 2: 3.13 Min. / Rang 3: 3.14. Min. / Rang 4: 3.17 Min. / Rang 5: 3.22.
Insgesamt, war es ein voll starkes Rennen und relativ dicht hintereinander sind wir ins Ziel gekommen, wenn man bedenkt, ohne funktionierende Lautsprecher/Coxbox.
Jedenfalls gibt es danach ein feines Bier und später zieht es uns in ein gutes Restaurant, wo wir Johann als Dank zum Nachtessen einladen.
Der Samstag 18. Juni 2022 startet ebenfalls mit Morgenstund hat Gold im Mund, um 07.30, wo wir in zwei Herren Master Doppel-Vierer während circa einer Stunde am Trainieren sind. In einem Boot rudern Dennis, Jürg, Marcel und eine Türkin (Ersatz für Mert aus der Türkischen Mannschaft). Im anderen trainieren Jean-Manuel, Markus, Christian und Olivier. Da Damian einen Tag vor Abflug dem Covid unterlag, mussten wir in Bled Ersatz suchen und fanden Mert, der willkommen war. Die Trainings, mit einigen Starts, verliefen zufriedenstellend und wir freuen uns auf ein gemütliches üppiges Frühstück im Hotel Astoria. Danach ruhen sich einige in der Badi und andere im Zimmer aus, denn es ist zum Teil über 30 Grad warm. Um 14.00 erreichen wir per Shuttle das Ruderzentrum, wo die Ruderblätter (Scull: ganze Länge 2.87 m/Innenhebel: 88 cm) eingestellt werden und das Boot gecheckt wird. Ca. 45 Minuten vor dem Start rudern wir uns ein und etwa um 15.50 wird bei leichtem Seitenwind eingereiht. Das Startprozedere funktioniert gut, um 16.05 drücken wir (Jean-Manuel, Markus, Christian, Olivier) auf die Füsse und liefern uns ein starkes, Kopf an Kopf Rennen mit unseren RCE Freunden (Dennis, Marcel, Mert, Jürg), die 5 Sekunden schneller das Ziel erreichen. So sieht das Resultat der MM4x aus: 1. Rang: Deutschland RG: 3.15 Min. / 2. Rang: Deutschland RG: 3.23 Min. / 3. Rang: Italien RG: 3.26 / 4. Rang: Deutschland Dresden: 3.27 Min / 5. Rang: Erlenbach-Pera: 3.32 Min / 6. Rang: Erlenbach: 3.37
Nach kurzer Erholung nehmen wir die „Beine unter die Arme“ und gehen im Schnellschritt zum Ziel, um die Ladies anzufeuern, die um 16.55h sehr gut gestartet sind und in den ersten 200m voll am Kopf des Rennens sind. Leider ist ihnen ein Ungeschick passiert, denn eine von ihnen erzeugte so einen extrem schlimmen Krebs, dass das Boot enorm abgebremst wurde und sie als letzte eintrafen. Die Reihenfolge sieht wie folgt aus: 1. Rang: Dänemark: 3.46 Min. / 2. Rang: Österreich: 3.47 Min. / 3. Rang: England-Österreich: 3.54 Min. / 4. Rang Tschechei: 3.59 Min. / 5. Rang: Erlenbach 4.24 Min.
Trotz allem, tut uns ein richtiges Bier und Mineral so richtig gut für die Abkühlung, denn die Luft ist leicht feucht warm. Am Abend geniessen wir in der Nähe des Hotels ein traditionelles Slowenisches Essen in einem sympathischen Restaurant, dass angehängt eine Pizzeria führt. Die Doppelvierer von Filippi waren in flottem Zustand, in etwa 3-4 Jahre alt. Nachdem die Rollbahnen jeweils durch uns geputzt wurden, liessen sie sich sehr gut rudern.
Marcel verabschiedet sich, um mit dem Zug nach Hause zurückzufahren. Ein wenig später zieht es ebenfalls Jürg nach Ljubljana, um den Flieger zu nehmen. Nicht lange darauf, kriegen wir von Marcel ein Foto mit Jürg zusammen aus dem Zug, da Jürgs Swiss-Flug, mangels Personals, abgesagt wurde.
Der Sonntag, 19. Juni 2022, ist der Tag unseres Mixt 8ter (Cox: Dennis, Dominique, Jean-Manuel, Susanne, Markus, Christian, Olivier, Simone und Monique) beginnt mit Sonnenschein ganz gemütlich bei einem reichlichen Frühstück, das wirklich umfassend ist, auch mit selbst hergestellten Joghurts, die extrem lecker sind.
Um 10.00h treten wir den Weg an, um schon bald unsere Ruder (Riemen: ganze Länge: 3.78m; Innen Heben: 1.17m) und das Boot einzustellen. Kurz vor 11.00h wassern wir und rudern uns ein, natürlich ohne Lautsprecher und Coxbox, da Filippi uns ein Boot ohne Lautsprecher übergibt, wie am Vortag schon. Von kleinen Wellen sind wir verschont, die kommen erst später am Nachmittag. Um 11.30 h reihen wir uns ein, wo wir zusammen mit einem italienischen Boot (Canottiere Corgeno/Societa Nautica Pullino) das Rennen bestreiten. Es gibt ein schönes Kopf an Kopf Rennen, wo die Italiener mit 7 Sekunden Vorsprung gewinnen. Jedenfalls erreichen wir unseren Kilometer mit 3:39 was für unseren mixt Achter ganz toll ist. Wir geniessen im Anschluss bei bestem Wetter unser wohlverdientes Bier.
Am Nachmittag ruhen wir uns in der Badi aus und erfreuen uns an der entspannten Umgebung.
Der Montag, 20. Juni 2022, startet mit üppigem Frühstück und Gepäckerstellung. Danach steigen wir ins Taxi ein, das uns über eine abenteuerliche Fahrt durch spektakuläre Waldstücke und über Wiesen, schliesslich wieder zu einer unversperrten Hauptstrasse führt, um bei einer Tankstelle wieder umzusteigen und endlich nach Ljubljana zu gelangen. Da eine Hauptverkehrsader wegen Strassenarbeiten unzugänglich war, gab es ein riesiges Verkehrschaos in der Region. Ljubljana ist absolut sehenswert, mit seiner kostbaren Bausubstanz an Gebäuden, aus anfangs 20. Jahrhunderts und älter. Die, etwa 300‘000 Einwohnern zählende Stadt, ist sauber und auch gastronomisch sehr attraktiv. Gut getafelt, geniessen wir in einem Gourmetrestaurant das feine Mittagessen und sind fit für weitere Quartierbesichtigungen der Innenstadt. Um 17:00h steigen wir ins Taxi ein und der höfliche Fahrer führt uns samt den in Deposit gelagerten Gepäckstücken zum Flughafen, wo wir dort die letzten kleinen Souvenireinkäufe über die Bühne bringen. Glücklicherweise ist unser Swiss Flug nicht gestrichen und wir starten einigermassen pünktlich ab, wo wir in Zürich um ca. 22.00h dankbar und zufrieden landen.
07. August 2022 Olivier v.M. /RCE Breitensport Verantwortlicher