Das Team von acht Personen besammelt sich im Bootshaus RCE um 06.00h bei tiefster Dunkelheit und etwa zwei Grad Celsius Temperatur. Wir bereiten unsere Breiti für fünf Personen (Daniela, Sonia, Regula, Hansjürg, Ralph) und unsere Sigst für drei Personen (Rita, Markus, Olivier) vor. Mit Licht und Schöpfer ausgerüstet und vier engen Kleiderschichten (Bionics Leibchen, Club-Shirt, Einteiler und Gilet) ziehen wir uns um 06.20h vom Steg weg.
Das Wetter ist uns von Anfang an gut gesinnt, das heisst, die bissige Bise, Wellen und der dichte Nebel, unsere Feinde, lassen uns freien Lauf und in Ruhe. Die Lichter dem Ufer entlang hauchen uns den weihnachtlichen Zauber ein, nämlich verstärken diesen, über deren Reflektion auf der spiegelglatten Fläche des rechten Zürichsee Ufers, das wir in Horgen nach der Fähre erreichen - dies nach einer dreiviertelstündigen Fahrt.
Bei der Station Halbinsel Au gönnen wir uns den üblichen Getränkehalt im Boot. In die Helligkeit der Morgendämmerung zu rudern, ist immer wieder wie ein Wunder der Natur, ein tägliches helles Weihnachtsgeschenk, aus der Dunkelheit sich heraus zu «beamen» . Nach dem zehn minütigen Getränke-Auftanken des körperlichen Systems, damit der Metabolismus so richtig Schwung annimmt, platzieren wir wiederholte Male zwanziger Serien von kräftigen Schlägen, indem man auf die Füsse mächtig drückt. Dabei gedenken wir an ehemalige von uns gegangene geliebte Athleten: Richi, Mario, Beat S.. Beat S., der grossartige Initiant dieser Dezember Fahrt, wir vergessen ihn nie an diesem Event.
Von der Halbinsel Au gelangen wir dem wunderschönen Seeweg entlang rudernd, in ca. vierzig Minuten nach Richterswil. Es ist 07.50h wo wir von Heinz sehr lieb am Steg empfangen werden. Er lässt uns den wärmenden Kaffee heraus und das weiche geschmeidige Tessiner Brot mit dunkler Schokolade, bringen wir für das kleine Frühstück mit. Die braune Nuss-Schokolade ist auch schon vorliegend, die für Wärme und nötige Kalorien sorgt. Die angeregten Gespräche über Club Entwicklung und Räben-Liechtli Kulturanlass von Richterswil sind extrem bereichernd. Das Sujet war dieses Jahr die Pendeluhr, das vom Seeclub Richterswil gestaltet wurde in einer fantastischen Form. Die über vierhundert Räben werden an einem Draht fixiert und auf einem Wagen befestigt. Vom Foto waren wir überwältigt, ein Märchen von Pendeluhr-Leuchtfigur, einfach unglaublich geniale Handwerkskunst. In Richterswil zaubern sie, würde man meinen, so edel und galant glänzend es aussieht! Pro Jahr kommen in etwa 20'000 Zuschauer an den Umzug.
Nach den angeregten Gesprächen und immer noch bei bestem Wasser, verabschieden wir uns von Heinz und treffen nach einer Stunde kräftigen Ruderns in Rapperswil am Steg des Ruder- & Kanuclub ein. Der kleine Fussmarsch zum Kaffee Rosenstädter, der uns unter dem Damm führt, mit anschliessender Fotosession durch Sonia, ergibt uns ein unvergessliches Andenken inklusiver grossartiger Rapperswiler Schloss-Silhouette. Im Kaffee erholen wir uns bei gemütlichem Brunch und um 11.45h sind wir schon wieder bereit, um zu Boarden und dies bei sogar partiellem Turmalin farbigem Himmel, denn der Hochnebel verzog sich leicht. Die Breiti mit den fünf Athleten*innen, ist flott in Fahrt und hält mit Abstand die Nase in Fahrtrichtung. Die Sigst mit Rita Markus und Olivier lässt den Abstand gewähren, da dank mühsamer Fuss-Steuerung oft per Ruderkraft der Kurs korrigiert werden muss. Der Fünfer hält in Stäfa zum Drink an und die Sigst überholt nun in kräftigen Schüben die Schönau. Der Abstand vergrössert sich unglaublich denn die drei «Musketiere» werden euphorisch und geben soviel Druck, dass es für die Breiti unmöglich ist einzuholen. Wir erreichen Erlenbach um 14.20h und sind überzeugt, dass wir es im 2023 auch durchführen wollen, denn es war ein grossartiger Erfolg, der mit ganz viel Freude und Glück gekrönt wurde.
06. Dez. 2022 Olivier v.M. Breitensport Verantwortlicher